Osterstimmung in Michelstadt

Auszug aus dem Bericht von Manfred Giebenhain (Odenwälder Echo)

MICHELSTADT. Der Frühling naht in großen Schritten, ihm vorneweg hoppelt schon der Osterhase. Wer am Wochenende in der Innenstadt von Michelstadt unterwegs war und sich in der Erwin-Hasenzahl-Halle umschaute, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nicht nur das fleißige Pelztierchen hat sich streng nach heidnischem Glauben wieder bereits ins Zeug gelegt und ist seinem Ruf gerecht geworden, Farbe ins Leben zu bringen. Das Fruchtbarkeitssymbol schlechthin, das Ei, stand naturgemäß im Mittelpunkt des Michelstädter Ostereiermarkts. In diesem Jahr waren es fast 40 Aussteller, die ihre Ideen kunstvoll und handwerklich präzise auf die Schale so mancher Eier übertragen haben. Zur Auswahl standen nicht nur das übliche Hühnerei, sondern auch Gänse- und Enteneier sowie die als besondere Sammelobjekte geltenden großen Straußeneier.

„Wir erleben einen grandiosen Start in den Frühling“, zeigte sich Bürgermeister Dr. Tobias Robischon erfreut über das bunte Treiben, das sich auch auf die Große Gasse, Braunstraße und den Kellereihof erstreckte. Waffeln, Marmeladen, Honigerzeugnisse und Wurstwaren wurden von Händlern feilgeboten, „darunter sind etliche, die auch freitags beim Wochenmarkt anzutreffen sind“, ergänzte Kulturamtsleiter Heinz Seitz. Mit geöffneten Türen reihten sich etliche Läden des Einzelhandels ein. Mit der Kundenresonanz zufrieden zeigte sich auch der Spezialist für Haushaltswaren in der Braunstraße, Schmucker. Inhaberin Rosel Guss betonte die Bedeutung des Ostereiermarkts für den Einzelhandel nach mehr als zwei Monaten gefühlter Winterpause: „Jetzt ist wieder was los in der Stadt.“ Am Sonntag unterhielten, auf Betreiben von „Heikes Schatzkiste“, zwei junge Musiker am Schwiegermütterbrunnen mit poppigen Klängen. Belebung auch im Kellereihof: Offene Türen luden zum Besuch des Stadtmuseums, der Kainsbacher Mühle und des Ateliers Sieglinde Gros ein.

Farbe in die wieder erwachte Natur brachten auch die mehr als 2000 bunten Stoffschmetterlinge, die einer Idee von Traudel Hoffart-Ihrig (Weiten-Gesäß) zu verdanken sind. Sie schmücken noch für einige Wochen Wege, Bäume und Geschäfte in der Altstadt, die bei strahlendem Sonnenschein Besucher anlockte wie zuletzt beim Weihnachtsmarkt.

 

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